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Von den Wundern des Ramadān-Fastens

Von den Wundern des Ramadān-Fastens

Der Vers der Toleranz "Es gibt keinen Zwang in der Religion!" (Sûra 2:256) kommt nach dem bedeutsamsten Vers, nämlich dem Kursîy -Vers, um zu verdeutlichen, dass diese grandiose Religion keines Zwangs bedarf, um ihr die Oberhand über alle Religionen zu geben, auch wenn es den Islâm-Leugnern zuwider ist. Und Allâh weiß es am besten. Ferner ist die Anwendung von Zwang ein Beweis für Unfähigkeit. Allâh, Der mit der absoluten Vollkommenheit gekennzeichnet ist – wie es im Vers 265 der Sûra 2 steht –, ließ die Kennzeichen dieser Religion so leuchtend sein, dass sie die Herzen der Menschen anziehen, den Verstand ansprechen und durch ihre kräftigen Argumente die Seelen dazu veranlassen sich zu ergeben. Also zwingt niemanden zu dieser Religion, sondern beseitigt die Hindernisse zwischen den Menschen und deren Sicht mittels klarer Beweise! Denn die Erhabenheit des Lichtes des Islâm wird die Blicke fesseln und die Seelen gefangennehmen.

Jemand erzählte mir seine Geschichte, wie er zum Islâm konvertierte, und nannte den Monat Ramadân als Grund. Er sagte, dass er sich über die Muslime in seinem Dorf gewundert hatte, wie sie ihre Gesichter gen Himmel gerichtet hin und her wandten, als der Monat vor Ramadân sein Ende erreichte. Sie wirkten, als ob sie auf ein Zeichen vom Schöpfer des Universums warten würden, um danach etwas zu tun. Als sie die Mondsichel sahen, freuten sie sich so sehr, als ob ihnen die absolut froheste Botschaft übermittelt worden wäre. Ich hätte nicht erwartet, dass ihre Freude darüber so ist, dass sie sich einen ganzen Monat lang ihrer Gelüste enthalten – diese Gelüste, deretwegen sich die Menschen gegenseitig bekämpfen und Kriege führen, die vielen Millionen das Leben kosten – und die Nächte hindurch ihren Herrn anrufen werden. Er sagte: "Dies faszinierte meinen Verstand und eroberte mein Herz, sodass ich zusammen mit ihnen fastete, obwohl ich den Islâm nicht kannte und die zwei Glaubensbekenntnisse nicht ausgesprochen hatte. Wenn die Muslime morgens zum Gebet gingen, begnügte ich mich damit, nicht mehr zu essen und nicht mehr zu trinken sowie mit meiner Frau keinen Geschlechtsverkehr zu haben. Und immer wenn ich den Ruf zum Abendgebet hörte, brach ich mein Fasten und ging in die Moschee, um am Tarâwîh-Gebet (freiwilliges rituelles Gebet nach dem Nachtgebet im Ramadân) teilzunehmen, während ich die verschiedenen Bewegungen im Stehen, in der Verbeugung und in der Niederwerfung nachahmte, ohne jedoch etwas auszusprechen. Ich empfand eine wunderbare Ruhe und Zuversicht, die meine Seele zuvor nie gekostet hatte. Als der Monat zur Hälfte verstrichen war, bemerkte der Imâm der Moschee, dass ich ein Fremder in der Gemeinschaft bin, und fragte mich dann über mich. Er wunderte sich so sehr über meine Geschichte, dass er die Leute zusammenrief, damit sie sich meine Geschichte anhören. Nachdem sie meine Geschichte gehört hatten, lehrten sie mich den Islâm und ich sprach die zwei Glaubensbekenntnisse aus. Sie sagten alle »Allâhu Akbar« (Allâh ist der Größte) und nannten mich Ramadân, weil ich im Ramadân zum Islâm konvertiert war.“
Zu den Wundern der Zeichen Allâhs im Ramadân gehört, dass alle menschlichen Philosophien und Denker, wenn sie zusammenkämen und alles Gold, das es auf Erden gibt, dafür ausgäben, um ein Sechstel der Erdbewohner dazu anzuhalten, sich für einen Tag, und nicht einen ganzen Monat, ihrer Gelüste zu enthalten, auf die Genüsse des diesseitigen Lebens zu verzichten, ihre Bäuche leer zu lassen und auf ihre Seelen zu achten, um diese von der Welt des Materialismus zum erhabenen Charakter hin zu läutern, den der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken mit den Worten "Wer das falsche Wort und dessen tatkräftige Durchsetzung nicht unterlässt, von dem verlangt Allâh nicht, dass er auf sein Essen und Trinken verzichtet" beschrieb, ihre Unfähigkeit zu dem, was diese großartige Religion geschafft hat, verkünden würden.
In jedem Jahr und für einen ganzen Monat, werden in der Geschichte der Menschheit die Bäuche “stillgelegt“ und die Herzen nehmen ihre Positionen ein. Und aus diesem Grund, und Allâh weiß es am besten, wurde das Fasten tagsüber, nicht nachts, angeordnet, damit diese Weisheit am Tag offenkundig zu sehen ist und nicht durch die Dunkelheit der Nacht in den Häusern aus Lehm oder in den Zelten verdeckt wird. Dies ist, bei Allâh, ein beeindruckendes Zeichen!
Ich bin außerdem Zeuge einer weiteren Geschichte über die Konvertierung zum Islâm geworden, die der gerade erwähnten ähnlich ist und die mir eine Frau erzählte, die keine Muslimin war. Es entwickelte sich in ihr jedes Mal, wenn dieser gesegnete Monat begann, etwas, was sie am Essen und Trinken hinderte. Sie hielt sich auch von ihrem Ehemann fern, mit der Ausrede, dass sie krank sei, wenn er sich ihr tagsüber näherte, und sagte, dass sie nicht fähig war zu essen oder zu trinken, bis sie aus den Moscheen in ihrer Nähe den Ruf zum Abendgebet vernahm. „Die Tränen flossen aus meinen Augen, weil ich fühlte, dass ich erst dann Appetit bekam, wenn ich diesen Gebetsruf hörte; so aß ich, während ich weinte. Ich wünschte eine Muslimin zu werden, und wenn nicht die Angst vor meinem Mann sowie vor seiner und meiner Familie wäre, würde ich zum Islâm konvertieren.“ Als sie mich fragte, was sie tun solle, sagte ich zu ihr: "Ergib dich Allâh, sprich die zwei Glaubensbekenntnisse aus und verstecke deinen Glauben, bis Allâh dir eine Tür öffnet!"
Frag diejenigen, die sich dafür anstrengen, Nicht-Muslime zum Islâm einzuladen; sie werden dir Wunderliches erzählen und sagen, dass der Ramadân der Monat ist, in dem die Menschen in Scharen den Islâm als Religion annehmen!
Zu den Wundern dieses gesegneten Monats gehört, dass Allâh die gewaltigsten Triumphe in ihm stattfinden ließ, so dass niemand sagen soll, dass das Fasten die Kraft verringert, wie es der verstorbene ehemalige tunesische Präsident Bourguiba getan hatte, als er behauptete, dass das Fasten die Produktion beeinträchtige, und deshalb vom Gelehrten At-Tâhir ibn Âschûr verlangte, den Arbeitern ein Rechtsgutachten zu erteilen, dass sie im Ramadân das Fasten unterlassen sollen.
Was uns die Historie Tunesiens bewahrte, gehört zu deren erstaunlichen Realität: Als der Gelehrte At-Tâhir ibn Âschûr im Rundfunk sprach, rezitierte er die Worte Allâhs "O ihr, die den Glauben verinnerlichen! Vorgeschrieben ist euch das Fasten, wie es auch denen vorgeschrieben ward, die vor euch gewesen; vielleicht seid ihr ja demütig in Ehrfurcht gegenüber Allâh." (Sûra 2:183) und sagte danach: "Allâh hat die Wahrheit gesprochen und Bourguiba hat gelogen." Somit wurde die nichtige Einladung von Bourguiba durch die wahrhaftigen Worte hinfällig.
Zu den Wundern des Ramadân gehört weiterhin, dass er zwischen den Menschen die Faktoren des Guten entstehen lässt. Aus diesem Grund sieht man, dass sich die Menschen in diesem gesegneten Monat gegenseitig so viel Güte zeigen, was nicht in Vergleich mit dem übrigen Jahr gestellt werden kann. Dadurch, dass die Menschen sich in diesem Monat gegenseitig so viel an Gutem und Güte zukommen lassen, wird er von der Allgemeinheit der Menschen als "Gesegneter Ramadân" bezeichnet.
Somit – und Allâh weiß es am besten – wurde am Ende des Monates Ramadân die Freude zum Fest erlassen und damit kombiniert, dass man vor Verrichten des Festgebetes die Ramadân-Zakâ entrichtet. Dies dient dazu, die Muslime zu dem Verständnis zu erziehen, dass die reale Freude eine solche ist, die durch das Erweisen von Güte zu den Menschen entsteht, und dass man sich von der Gier nach dem materiellen Leben trennt und spirituelle Klarheit erhält.
Zu seinen Wundern gehört ferner, dass er die Muslime darin ausbildet, die Menschen zum Islâm einzuladen, wodurch er die Einheit zwischen dem Muslim und desen Aufgabe wiederherstellt. Damit verändert er das bloße Unterlassen in eine größere und nützlichere positive Handlung für die Menschheit. Aus diesem Grund bemerkt man, dass viele Menschen ausschließlich im Ramadân etwas über den Islâm erfahren. Wie viele Geschichten gibt es doch, in denen der Muslim, ohne es zu wollen, zu einer Person wird, die zum Islâm einlädt! Wenn ein Muslim beispielsweise von Anderen gefragt wird, wieso er nicht isst, wird er sagen, dass Ramadân ist, und dass er deshalb fastet. Dann wird er über das Fasten gefragt und somit fängt er an, ihnen über den Islâm zu erzählen.
Das ist also der Islâm, der durch seine großartige Vollkommenheit im Ramadân die Menschen zum Erstaunen bringt, wenn er der materialistischen, wilden Globalisierung, die die Saatfelder und Nachkommenschaften vernichtet hat, indem sie in der gesamten Welt die Gier nach Materialismus, Gelüsten und eigenen Nutzen einpflanzte, mit Werten wie Läuterung der Seele, Verfeinerung der Sitten und dem Ausführen von Gutem ins Gesicht schlägt.
Das sind die Muslime, deren Ruf man mit allen Mitteln versucht zu beschmutzen. Das sind diejenigen, die sich mit dem Fasten über die abscheuliche Gier und den bösartigen Kapitalismus erheben, und zwar durch das Fasten, um zu lehren, was die Widersacher über die Läuterung der Seele durch das Gute, die Güte, die Barmherzigkeit und den Glauben nicht kennen.
O Allâh, gib uns vom Segen des Ramadân das reichlichste Glück, den größten Anteil und das höchste Ausmaß!

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