Schöpfung und Schöpfer
Da eine völlige Unterwerfung des eigenen Willens unter den Willen Allâhs die Essenz des anbetenden Dienstes darstellt, ist die fundamentale Botschaft des Islâms die alleinige Anbetung Allâhs. Dies erfordert auch die Vermeidung der Anbetung, die an irgendwelche Personen, Orte oder andere Dinge außer an Allâh gerichtet ist. Denn alles andere außer Allâh, dem Schöpfer aller Dinge, ist erschaffen. Der Islâm ruft im Wesentlichen den Menschen dazu auf, die Anbetung der Schöpfung zu unterlassen, und lädt ihn ein, nur den Schöpfer anzubeten. Er ist der Einzige, der der Anbetung des Menschen würdig ist, da es nur in Seiner Macht steht, die Gebete zu erhören.
Wenn ein Mensch zu einem Baum betet und seine Gebete werden erhört, so ist es nicht der Baum, der seine Gebete beantwortet, sondern Allâh, der es erlaubt, dass das, worum gebeten wird, gegeben wird. Man könnte sagen: „Das ist offensichtlich“, jedoch ist dies vielleicht für einen Baumverehrer nicht so offensichtlich. Genauso verhält es sich mit Gebeten zu Jesus, Buddha, Krishna, dem Heiligen Christophorus, dem Heiligen Thaddäus oder sogar zu Muhammad, die nicht von ihnen erhört werden können, sondern nur von Allâh. Jesus befahl seinen Anhängern nicht, ihn anzubeten, sondern Allâh anzubeten, so wie es uns der Qurân mitteilt:
Und wenn Allâh sagt: „O Îsâ, Sohn Maryams, bist du es, der zu den Menschen gesagt hat: ,Nehmt mich und meine Mutter außer Allâh zu Göttern?“, wird er sagen: „Preis sei Dir! Es steht mir nicht zu, etwas zu sagen, wozu ich kein Recht habe. Wenn ich es (tatsächlich doch) gesagt hätte, dann wüsstest Du es bestimmt. Du weißt, was in mir vorgeht, aber ich weiß nicht, was in Dir vorgeht. Du bist ja der Allwisser der verborgenen Dinge.“ (Sûra 5:116)
Er hat sich auch nicht selbst angebetet, als er seinen anbetenden Dienst verrichtete, sondern vielmehr Allâh. Es wird in den Evangelien davon berichtet, dass Jesus sagte:
Lk 4,8 „Denn es steht geschrieben:«Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.»“ (Lukas 4:8)
Dieses grundlegende Prinzip ist im Eröffnungskapitel des Qurân, bekannt als Sûra Al-Fâtiha Vers 5, enthalten:
„Dir (allein) dienen wir, und Dich (allein) bitten wir um Hilfe.“ (Sûra 1:5)
An anderer Stelle sagt Allâh im letzten Buch der Offenbarung, dem Qurân, Folgendes:
„Und euer Herr sprach: ‚Bittet Mich; Ich will eure Bitte erhören.“ (Sûra 40:60)
Die fundamentale Botschaft des Islâms besteht darin, dass Allâh und Seine Schöpfung deutlich voneinander verschieden sind. Weder ist Allâh Seine eigene Schöpfung oder ein Teil Seiner eigenen Schöpfung, noch ist Seine Schöpfung Er selbst oder ein Teil von Ihm.
Dies erscheint einem vielleicht offensichtlich, jedoch ist die Anbetung der Schöpfung anstatt des Schöpfers durch den Menschen in großem Maße verbreitet, was auf einen Mangel an Wissen über dieses Konzept zurückzuführen ist. Es ist der Glaube daran, dass das Wesen Allâhs oder ein Teil dessen überall in Seiner Schöpfung vorzufinden ist, der als Grundlage dafür diente, die Schöpfung anzubeten und diese Anbetungshandlungen als Dienst an Allâh zu bezeichnen. Jedoch ist die Botschaft des Islâms, so wie sie von den Propheten Allâhs übermittelt wurde, nur Allâh alleine zu verehren und die Anbetung Seiner Schöpfung zu unterlassen. Im Qurân sagt Allâh in deutlichen Worten:
Und Wir haben ja bereits in jeder Gemeinschaft einen Gesandten erweckt: „Dient Allâh und meidet die falschen Götter.“ (Sûra 16:36)
Wenn ein Götzendiener gefragt wird, warum er sich vor einem menschengemachten Götzen beugt, so antwortet er, dass er in Wirklichkeit nicht die Steinfigur an sich verehrt, sondern Allâh, Der sich in diesem Stein befindet. Er behauptet, dass die Statue nur einen Blickpunkt für Allâhs Wesen darstellt und nicht Allâh selbst ist! Hat man den Glauben an die Anwesenheit Allâhs in Seiner Schöpfung verinnerlicht, wird man sich verpflichtet fühlen, diese Argumentationsweise zu bestätigen. Aber ein Muslim, der die fundamentale Botschaft des Islâms versteht, wird niemals dem Götzendienst beipflichten, egal wie rational die Argumente klingen mögen.
Menschen, die für sich selbst Göttlichkeit behaupteten, hatten dies oft mit der Anwesenheit Gottes im Menschen begründet. Schließlich ging es nur noch darum, den Anhängern zu erklären, dass Gott in ihnen stärker innewohnt als in anderen Menschen. Daher riefen sie die Menschen dazu auf, sich ihnen zu unterwerfen und sie als personifizierte Gottheit anzubeten.
Es sollte jetzt jedem klar sein, dass jemand, der die grundlegende Botschaft des Islâms verstanden hat, der Anbetung anderer Menschen unter keinen Umständen zustimmen kann. Allâhs Religion ist in ihrem Kern ein klarer Aufruf zur Anbetung des Schöpfers und zur Ablehnung der Anbetung der Schöpfung, in welcher Form auch immer. Genau dies ist die Bedeutung von „Lâ ilâha illallâh: Es gibt keine Gottheit außer Allâh.
Durch die aufrichtige Verkündung dieser Aussage und die Bestätigung, dass Muhammad der letzte Gesandte Allâhs an die Menschen ist, wird man Teil der islâmischen Gemeinschaft. Der aufrichtige Glaube an diese Bezeugung garantiert das Paradies. Daher wird vom letzten Propheten des Islâm überliefert, dass er sagte:
„Wenn jemand von meiner Gemeinschaft stirbt, und er «Es gibt keine Gottheit außer Allâh» sagt und mit diesem Glauben davongeht, so wird er ins Paradies eintreten.“ (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim)
Der Glaube an dieses Zeugnis erfordert, dass man seinen Willen in der Weise Allâh unterordnet, wie sie von den Propheten Allâhs gelehrt wurde. Auch verlangt er von den Gläubigen, die Anbetung falscher Götter zu unterlassen.
Dies ist die Religion Allâhs - Teil 1