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Aber Ihn erreicht die Taqwâ von euch

Aber Ihn erreicht die Taqwâ von euch

Das Opfern ist ein Ritus unserer Religion, der vom letzten der Propheten zur Sunna gemacht wurde, um sich Allâh, dem Herrn der Geschöpfe, anzunähern. Um Ihm dafür zu danken, dass Er Seine Gnade an Seinen gläubigen Ihn anbetend Dienenden vollendet hat. Wir folgen darin den Handlungen Abrahams, der Allâh sehr nahe stand. Der Gepriesene sagt: „Und für jede Gemeinschaft haben Wir einen Ritus festgelegt, damit sie den Namen Allâhs über den aussprechen, womit Er sie an den Vierfüßlern unter dem Vieh versorgt hat.“ (Sûra 22:34)

 
Er, der Hohe und Majestätische, sagt weiterhin: „Und die Opferkamele haben Wir euch zu Kultzeichen Allâhs gemacht. An ihnen habt ihr Gutes.“ (Sûra 22:36)
 
Das Opfer ist durch Qurân, Sunna und Konsens der Gelehrten belegt. Es gehört zu den großartigsten Dingen, mit denen sich ein anbetend Dienender seinem Herrn Allâh nähert. Allâh hat es in Seiner Weisheit zu einem Teil unserer Religion gemacht und Sein Prophet Möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken hat es praktiziert, um der Anordnung seines Herrn zu folgen und seiner Umma zu zeigen. Der Gepriesene sagt: „So bete zu deinem Herrn und opfere!“ (Sûra 102:2) Und so schlachtete der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken zwei weiße gehörnte Ziegenböcke.
 
Wir versuchen nur die Hintergründe zusammenzufassen, derentwegen man im Islâm Opfertiere darbringt. Dabei sind wir überzeugt, dass hinter jeder Regel Allâhs Weisheiten und ein Sinn stecken, die manche kennen und manche nicht.
 
Ein Grund, weshalb man im Islâm opfert, liegt darin, dass Allâh eine Regel erließ, die die Zurückgebliebenen sowie die Pilger beinhalten. Die Pilger verrichten den Haddsch und bringen ein Opfer dar, und die Zurückgebliebenen bringen ebenfalls ein Opfer dar. Somit hat Er ihnen einen Anteil an den Haddsch-Riten zuteilwerden lassen. Darum hat er ihnen auch untersagt, ihre Haare und Fingernägel in den ersten zehn Tagen zu kürzen, damit sie eine Anbetungshandlung mit den Pilgern im Ihrâm teilen, in dem sie die Haare und Nägel nicht kürzen und Opfertiere schlachten.
 
Eine der wichtigsten Weisheiten des Opferns ist die alleinige Verehrung Allâhs des Makellosen und Erhabenen und Ihm aufrichtig anbetend zu dienen. Daher erwähnen wir beim Schlachten Seinen Namen und sprechen den Takbîr (die Worte Allâhu akbar = Allâh ist größer). Der Erhabene sagt über die Opfertiere: „So hat Er sie euch dienstbar gemacht, damit ihr Allâh als den Größten preist, dass Er euch rechtgeleitet hat.“ (Sûra 22:37)
 
Und weiterhin: „So sprecht den Namen Allâhs über sie aus, wenn sie mit gebundenen Beinen dastehen!“ (Sûra 22:36)
 
Daher sprach der Prophet beim Schlachten die Basmala (die Worte Bismillâhi Ar-Rahmâni Ar-Rahîm = Im Namen Allâhs, des Allerbarmers, des Allbarmherzigen) und den Takbîr und folgte so Allâhs Anordnung. Das Schlachten gehört zu den großartigsten Anbetungshandlungen, das Aufrichtigkeit gegenüber Allâh dem Erhabenen erfordert. Der Erhabene ordnet seinem Propheten an: „Sprich: Gewiss, mein Gebet und mein Schlachtopfer, mein Leben und mein Sterben gehören Allâh, dem Herrn der Geschöpfe!“ (Sûra 6:162)

Daher fällt man vom Islâm ab und gilt als Kâfir, wenn man für jemanden Anderen als Allâh opfert. Es ist eine Anbetungshandlung, die nur Allâh dem Einzigen, der keine Teilhaber hat, gewidmet wird. Wer sie Anderen widmet, hat Schirk (Beigesellung) begangen. Allâh hat Seinen Ihm anbetend Dienenden die Tiere verboten, die nicht Ihm dargebracht wurden: „Verboten ist euch Verendetes, Blut, Schweinefleisch und das, worüber ein anderer Name als Allâh  angerufen worden ist…“ (Sûra 5:3)
 
Der Gesandte Allâhs  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken verfluchte denjenigen, der nicht für Allâh opfert.
 
Ein weiteres Ziel des Opferns besteht darin, Allâh für Seine Gnaden und Wohltaten an Seiner Schöpfung zu danken. Allâh, der Erhabene, sagt: „So haben Wir sie euch dienstbar gemacht, auf dass ihr dankbar sein möget!“ (Sûra 22:36)
 
Wenn der anbetend Dienende etwas von dem schlachtet, was Allâh ihm gegeben hat, zeigt er damit seinen Dank gegenüber dem Gewährenden, der Gnaden erweise. Wirklichen Dank zeigt man nämlich durch Gehorsam Ihm und Seinen Befehlen gegenüber, wie Er der Hohe und Erhabene sagt: „Verrichtet, ihr Sippe Davids, eure Arbeit in Dankbarkeit, denn wenige von Meinen Mir anbetend Dienenden sind wirklich dankbar!“ (Sûra 34:13)
 
Allâh sagt: „Weder ihr Fleisch noch ihr Blut werden Allâh erreichen, aber Ihn erreicht die Taqwâ von euch.“ (Sûra 22:37)
 
Allâhs Gesandter  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Allâh blickt nicht auf eure Gestalt oder euer Geld, vielmehr blickt Er auf eure Herzen und eure Werke.“ (Sahîh Muslim)
 
Das Ziel des Opferns besteht allein darin, Ehrfurcht in die Herzen der Muslime zu säen und den um das Verborgene Wissenden zu preisen. Unser majestätischer Herr bedarf Seiner Ihm anbetend Dienenden nicht, Er bedarf weder dieser Opfertiere noch erreichen sie Ihn. Er will von Seinen Dienern nur, dass sie Ihm ehrfürchtig ergeben sind und Ihm allein und aufrichtig anbetend dienen, so dass Er sie in ihrem diesseitigen Leben leitet und im Jenseits ehrt. Er ist weder auf sie noch ihre Opfer und dargebrachten Tiere angewiesen.
 
Als die Leute vor dem Islâm ihre Schlachtopfer darbrachten, legten sie etwas von dem Fleisch auf ihre Götzen und besudelten sie mit dessen Blut. Da sie sich somit der Anordnung Allâhs widersetzten und Ihm gegenüber Schirk trieben, beendete Er ihr Treiben und verdeutliche die richtigen Absichten des Opferns: Seinen Anordnungen und Verboten Folge zu leisten.
 
Mit dem Opfern erinnern wir uns der Geschichte über das Opfer Ismâ’îls  Frieden sei auf ihm , einer lehrreichen und bedeutenden Geschichte mit Beweisen und Wundern, die den Gläubigen vor allem in Zeiten der Prüfung in seinem Glauben stärken. Ein weiterer Sinn des Opferns ist das Verteilen des Fleisches am Festtag an sich selbst und seine Familie sowie an Freunde, Bekannte und Nachbarn. Auch gibt man einen Teil als Almosen an die Armen und Bedürftigen, damit sie an diesem Tag nicht betteln müssen.
 

Der Muslim sollte sich darum bemühen, diese Sunna ordentlich zu praktizieren, und nicht vergessen, wie gut und vollkommen doch der Weg des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken ist, dem Abschließenden aller Gesandten und Propheten.

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