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Sahûr ist eine segensvolle Mahlzeit

Sahûr ist eine segensvolle Mahlzeit

Der Lobpreis gebührt Allâh, und möge Allâh den Besten aller Geschöpfe Allâhs, unseren Propheten Muhammad sowie dessen Familie und Gefährten und all denen, die ihm folgen, in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken! Und nun zum Thema!

 
In einem von Al-Buchârî und Muslim überlieferten Hadîth steht, dass der Prophet   möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: Nehmt [im Ramadân] die Mahlzeit vor der Morgendämmerung (Sahûr) ein; denn diese ist eine segensvolle Mahlzeit! Dieser Hadîth enthält eine Anweisung zum Einnehmen des Sahûr, also zum Essen und Trinken vor der Morgendämmerung als Vorbereitung auf das Fasten. Ferner erwähnte der Prophet den Grund dafür, nämlich Erlangung des Segens.
 
Segen, o ihr Fastende, ist das Herabsenden des Guten von Allâh in etwas und das Verweilen darin, es bedeutet auch die Zunahme der Güte und der Belohnung bei allem, was der Mensch zum Wohle seines Diesseits und Jenseits benötigt.
Segen kommt nur von Allâh und wird einem nur durch den Gehorsam Allâh gegenüber erwiesen.
 
Bei einigen Fastenden ist zu beobachten, dass sie sowohl auf das Einnehmen des Sahûr als auch auf dessen hinausgezögerte Einnahme wenig Wert legen. Einige lassen es vielleicht ganz ausfallen, oder sie nehmen es um Mitternacht ein, oder bevor sie schlafen gehen, entweder aus Angst, nicht aufstehen zu können, oder weil sie längere Zeit schlafen wollen, oder weil sie von dieser Mahlzeit und ihrem Segen wenig halten oder aus Unwissen. Das ist sicherlich ein Fehler, den der Fastende vermeiden soll, weil es der Sunna widerspricht und die Segnungen des Sahûr versäumen lässt.
 
Der Fastende täte gut daran, den Sahûr einzunehmen und ihn bis kurz vor der Morgendämmerung hinauszuzögern, auch wenn man dabei ganz wenig isst, weil darin viel Gutes und Segen steckt, wie etwa das Befolgen der Anweisung des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken in einem von Al-Buchârî und Muslim überlieferten Hadîth, in dem er sagt: „Nehmt [im Ramadan] die Mahlzeit vor der Morgendämmerung ein; denn sie ist eine segensvolle Mahlzeit!“ Und das allein genügt einem an Ehre und Wohltat, denn Allâh der Erhabene sagt:  „Wer dem Gesandten gehorcht, der hat ja bereits Allâh gehorcht ...“ (Sûra 4:80). Er sagt ferner:  „... Und wer Allâh und SEINEM Gesandten gehorcht, der hat ja bereits einen grandiosen Gewinn erzielt! (Sûra 33:71).
 
Zu den Segnungen dieser Mahlzeit gehört, dass sie ein Kennzeichen der Muslime ist, ferner enthält sie eine Abweichung von den Schriftbesitzern. Der Prophet   möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte in einem bei Muslim überlieferten Hadîth: Ein Unterschied zwischen unserem Fasten und dem der Schriftbesitzer ist die Mahlzeit zur Morgendämmerung.
 
Dazu gehören auch das Erlangen und die Erhaltung des Guten. Sahl ibn Sa´d Al Sâ´idî berichtet vom Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken , dass dieser sagte: „Die Menschen bleiben noch in Güte, solange sie das Fastenbrechen beschleunigen.“ Von Al-Buchârî und Muslim überliefert.
 
Zu den Segnungen dieser Mahlzeit gehört, dass sie dem Menschen die Kraft zum Gehorsam gibt, zum anbetenden Dienen gegenüber Allâh verhilft und die Aktivität und Leistungsfähigkeit mehrt, da der Hungrige und Durstige schnell matt und träge wird.
 
Zu diesen Segnungen gehört, dass man dadurch den Segen von Allâh und Seinen Engeln erlangt. Ibn Umar  möge Allah mit ihm zufrieden sein berichtete vom Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken dass dieser sagte: Gewiss, Allâh und Seine Engel sprechen den Segen über diejenigen, die den Sahûr einnehmen. Von Ibn Hibbân und At-Tabarânî in Al-Ausat überliefert sowie von Al-Albânî als akzeptabel bezeichnet.
 
Zu den Segnungen der Morgendämmerungsmahlzeit zählt, dass sie die unfreundliche Gemütsart lindert, die durch den Hunger verursacht wird.
 
Eine dieser Segnungen besteht darin, dass die Morgendämmerungszeit eine gesegnete Zeit ist, nämlich die Zeit des göttlichen Herunterkommens, wie es sich für Allahs Erhabenheit und Großartigkeit geziemt. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: Unser Herr der Segensreiche und Erhabene wendet Sich gnädig in jeder Nacht unserem ersten Himmel zu, wenn das letzte Drittel der Nacht übrig bleibt, und spricht: „Wer ruft Mich an, damit Ich ihm entgegenkomme? Wer bittet Mich, damit Ich ihm gebe? Wer bittet Mich um Vergebung, damit Ich ihm vergebe?“ Von Al-Buchârî überliefert.
 
Dazu kommt, dass die Zeit vor der Morgendämmerung eine der besten, wenn nicht überhaupt die allerbeste Tageszeit zum Bitten um Vergebung ist, besonders weil Allâh der Erhabene die in dieser Zeit um Vergebung Bittenden lobt, indem Er sagt: „... und die um Vergebung Bittenden im Morgengrauen.(Sûra 3:17). Er sagt ferner: „Und im Morgengrauen bitten sie um Vergebung.“ (Sûra 51:18). Zum Sahûr aufzustehen ist ein Mittel, um diesen Vorzug und die zahlreichen Segnungen aus dem Bitten um Vergebung zu erlangen.
 
Zu den Segnungen des Sahûr gehört, dass man dadurch mit großer Wahrscheinlichkeit dem Ruf zum Morgengebet Folge leistet, und es ist doch allen bekannt, was für eine Belohnung in diesem enthalten ist, da man garantiert rechtzeitig in Gemeinschaft das Morgengebet zu verrichten.
 
Zu diesen Segnungen gehört auch, dass die Einnahme dieser Mahlzeit an sich eine Art der Anbetung darstellt, wenn man damit beabsichtigt, sich für die Anbetungshandlungen zu kräftigen und dem Gesandten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken zu folgen.
 
Dazu gehört auch, dass einen das Fasten nicht langweilt, man freut sich sogar darauf – im Gegensatz zu demjenigen, der den Sahûr nicht einnimmt und dem das Fasten schwer und bedrückend wird, sodass er nicht mehr fasten will.
 
Es gehört auch zu den Segnungen des Sahûr, dass Allâh, gepriesen sei Er, die Handlungen des Sahûr Einnehmenden mit Segen füllt, was ihm wohl zu guten Taten an diesem Tag verhilft; er fühlt sich motiviert, die Pflicht- und Sunna-Gebete  zu verrichten, Allâhs viel zu gedenken, das Rechte zu gebieten, das Verwerfliche zu verbieten und vieles Andere mehr, und zwar im Gegensatz zu demjenigen, der diese Mahlzeit nicht einnimmt und dem das Fasten vielleicht die guten Taten schwer macht.
 
Im Allgemeinen sind die Segnungen des Sahûr so zahlreich, dass man sie gar nicht alle aufzählen respektive erklären kann. In Seine Scharî‘a hat Allâh so viele Geheimnisse und Hintergründe gelegt, dass sie einen ratlos machen und man vielleicht nicht mehr als ein winziges Teilchen davon begreifen kann.
 
Wir täten gut daran, uns diese wertvollen Bedeutungen zu vergegenwärtigen und unsere Glaubensbrüder daran zu erinnern.
 

Bei Allâh suchen wir Beistand und auf Ihn vertrauen wir, und möge Allâh unseren Propheten Muhammad in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken!

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