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  1. Ramadan
  2. Vorzüge des Haddsch und der Umra

Ich stehe zu Deinen Diensten, o Allâh, ich stehe zu Deinen Diensten – Teil 1

Ich stehe zu Deinen Diensten, o Allâh, ich stehe zu Deinen Diensten – Teil 1

Aller Lobpreis gebührt Allâh dem Herrn der Geschöpfe und möge Allâh den Ersten und den Letzten, Muhammad ibn Abdullâh, den treuen Propheten, möge Allâh ihn sowie dessen Familie, Gefährten und Anhänger in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!

 

Die Pflicht zum Haddsch, die Allâh Seinen anbetend Dienenden vorgeschrieben hat, gehört zu den bedeutendsten Riten des Islâm. Sie ist ein sehr wichtiges Ereignis für die Umma, der Allâh den Vorzug vor allen anderen Gemeinschaften gewährt. Diese Umma eint die Religion trotz der unterschiedlichen Völker, Sprachen und Hautfarben. Hunderttausende Muslime kommen aus allen Teilen der Erde an einem Ort zusammen, sie tragen die Kleidung des Ihrâm (Pilgergewand), die Kleidung der Reinheit. Sie rufen bedeutsame Worte aus, sie wiederholen folgende Worte: „Labbaika Allâhumma labbaik, labbaika lâ Scharîka laka labbaik, inna-l-Hamda wa-n-Ni'mata laka wa-l-Mulk, lâ Scharîka lak (Ich stehe zu Deinen Diensten, o Allâh, ich stehe zu Deinen Diensten! Ich stehe zu Deinen Diensten! Keinen Teilhaber hast Du, ich stehe zu Deinen Diensten! Wahrhaftig! Der Lobpreis, die Gnade und die Herrschaft sind Dein. Du hast keinen Teilhaber)!“. Dieses Ereignis ist überwältigend, die Menschen geraten in einen wahren Rausch der Gefühle. Man erinnert sich an die Zeit, als der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) und die Prophetengefährten, zur Ka'ba gelangten, nachdem Allâh der Erhabene ihnen Macht verliehen und ihnen zum Sieg verholfen hatte.

 

Wenn der Muslim jedoch aufsteht und sich von diesem Bild abwendet, sieht er Dinge, die ihn bekümmern und betrüben. Er nimmt wahr, dass die Umma rückständiger als andere Völker ist. Diese anderen Völker, die weder Allâh verehren noch an seine Einzigartigkeit glauben, den Muslimen in den modernen Wissenschaften, der Technik und der Wirtschaft voraus sind. Er bemerkt außerdem, dass die meisten muslimischen Länder von fremden Heeren besetzt wurden. Zum Beispiel Palästina, das Land der Aqsa-Moschee, und Afghanistan und der Irak, das Land des abbasidischen Kalifats, ferner Kaschmir und viele andere Länder. All diese Länder sind in die Hände von Besatzungstruppen gefallen, die diese Länder ausbeuten, die Männer und Jugendlichen töten, die Frauen und Kinder erniedrigen. Ein Muslim fragt sich und sucht nach Antworten für diese missliche Lage: Haben der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) und seine Gefährten nicht genau so labbaika Allâhumma labbaik gesprochen, so wie wir dies auch tun? Doch der Glaube besteht nicht nur aus Worten, sondern auch aus Taten.

 

Selbst wenn die Talbiya der Umma in unserer gegenwärtigen Zeit der Talbiya des Gesandten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) und seiner Gefährten im Wortlaut ähnelt, unterscheidet sie sich doch im Gehalt. Denn die Talbiya der Umma heutzutage ist nichts weiter als eine Anreihung von Lauten, die am Ende ein Geräusch ergeben, das dem Geräusch der Talbiya gleicht. Es ist jedoch eine leblose Talbiya, die keine Auswirkung auf die Taten hat, also ein Lippenbekenntnis und keine keine Talbiyya mit Konsequenzen. Was bedeutet denn das Wort Talbiyya eigentlich? Es steht für den Monotheismus, der Herzen bewegt und sie aus der Finsternis hinaus ins Licht brachte, Worte, die aus verfehdeten Stämmen eine große Umma machte, wie ihr Herr, Schöpfer und der Schöpfer aller Menschen über sie sagt: „Ihr seid die beste Gemeinschaft, die für die Menschen hervorgebracht worden ist...“ (Sûra 3:110). Der Gesandte (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte bei der Auslegung dieses Qurân-Verses: „Ihr vervollständigt siebzig Gemeinschaften, wobei ihr die letzte und bei Allâh dem Allmächtigen und Majestätischen die ehrwürdigste Umma seid.“ (Überliefert von Ahmad, At-Tirmidhî und Ibn Mâdscha, und von Al-Albânî für hasan befunden). Dschâbir  möge Allah mit ihm zufrieden sein überlieferte über die Beschreibung des Haddsch des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken): „Er sprach den Monotheismus, nämlich: „Labbaika Allâhumma labbaik, labbaika lâ Scharîka laka labbaik, inna-l-Hamda wa-n-Ni'mata laka wa-l-Mulk, lâ Scharîka lak (Ich stehe zu Deinen Diensten, o Allâh, ich stehe zu Deinen Diensten! Ich stehe zu Deinen Diensten! Keinen Teilhaber hast Du, ich stehe zu Deinen Diensten! Wahrhaftig! Der Lobpreis und die Gnadenbezeigung und die Herrschaft sind Dein. Du hast keinen Teilhaber)!“. (Überliefert von Muslim). Die Talbiya ist die Verkündung des Monotheismus, denn das arabische Wort Labbaik stammt vom arabischen Verb alabba, das 'an einem Ort verweilen' bedeutet. Al-Farrâ sagte: „Dazu gehört das Wort labbaika, das 'ich stehe zu Deinen Diensten' bedeutet. Man spricht zur Betonung labbaika zweimal bei den Worten „labbaika Allâhumma labbaik“.“

 

Ibn Taimiya ( Allah   erbarme sich seiner ) sagte: „Die Talbiya bedeutet, dass man der Aufforderung Allâhs des Erhabenen Folge leistet, als Er sie durch die Zunge Seines Ihm nahestehenden Propheten Abraham (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) zum Haddsch zu Seinem Haus aufrief, seitens der Geschöpfe. Jemand, der die Talbiya ausspricht, ist jemand, der sich einem anderen hingibt. Dies bedeutet, wir leisten Deiner Aufforderung Folge, sind Deiner Weisheit ergeben und gehorchen immer wieder Deiner Anweisung und beharren darauf.“ (Madschmû Al-Fatâwa). Labbaika bedeutet: dass wir Dir, unserem Herrn, gehorchen und auf diesem Gehorsam beharren, und dies allein für Dich tun, ohne Dir jemanden beizugesellen. Wir dienen also Dir allein anbetend und dienen niemandem außer Dir anbetend, wobei es unerheblich ist, ob dies ein nahegestellter Engel, ein gesandter Prophet oder ein rechtschaffener anbetend Dienender oder andere sind. Wir gehorchen niemandem bei einer Sünde Dir gegenüber, egal ob dieser Mensch der eigene Vater, Chef oder ein Herrscher ist. Wir folgen Deinen Geboten, die in Deinem Buch offenbart wurden oder uns Dein Gesandter in seiner Sunna mitgeteilt hat. Wir erklären das für halâl, was Du für halâl erklärt hast, und erklären das für harâm, was Du für harâm erklärt hast. Wir glauben sowohl an die Richtigkeit Deiner Botschaft, als auch an die Nichtigkeit dessen, was dieser widerspricht. Wir folgen, unser Herr, dem Beispiel Deines Gesandten im Glauben, in Deiner Verehrung, den rituellen Handlungen, der Moral, der Ethik und im Verhalten, ja auch in der Politik, der Wirtschaft, der Gerichtsbarkeit und all unserer Angelegenheiten. Wir nehmen keine andere Alternative an. Wir nehmen uns jemanden zum Schutzherrn, den der Gesandte sich zum Schutzherrn nahm, und distanzieren uns von dem, der ihm feindlich gesinnt ist. Wir bleiben dabei und trennen uns  absolut nicht von ihm, denn er ist unsere Religion, durch die wir im Diesseits Erfolg erlangen und durch die ein anbetend Dienender das Wohlgefallen im Jenseits erlangt.

 

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