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Die Welt der Dschinn und Teufel - Teil 1

Die Welt der Dschinn und Teufel - Teil 1

Die Welt der Dschinn und Teufel ist eine verborgene Welt, die wir weder sehen noch hören können. Trotz ihrer Verborgenheit haben viele Menschen uferlose Phantasien über jene Welt. Die meisten stellen sie sich als eine Welt des Schreckens und Grauens vor. Andere wiederum leugnen ihre Existenz. In diesem Artikel versuchen wir, ihr Bild so zu zeichnen, wie sie der ehrwürdige Qurân und die authentische Sunna beschreiben und verdeutlichen, da sie die beiden Verlässlichen sind. Alles andere ist nur Fantasie, Lüge oder bloß ein mangelbehaftetes Spekulieren, das nie zu einer verlässlichen Wahrheit wird. 

 

Begriffserklärung für Dschinn und Teufel

 

Dschinn ist das Gegenstück zum Menschen. Der Singular lautet Dschinnî. Sie wurden so benannt, weil sie sich vor Blicken verbergen und somit nicht gesehen werden.

 

Schayâtîn ist der Plural von Schaitân „Teufel“. Es bezeichnet alles rebellisch Hochmütige, egal ob Mensch, Dschinn oder Tier. Die Teufel sind einfach die rebellischen und hochmütigen Dschinn.

 

Ibn Abdulbarr ( Allah   erbarme sich seiner ) sagte: „Die (arabischen) Sprachwissenschaftler teilen die Dschinn in verschiedene Arten ein. Einen einzelnen Dschinn nennen sie Dschinnî. Den, der mit den Menschen wohnt, nennen sie Âmir (Bewohner). Der Plural lautet Ummâr oder Awâmir. Die den Kindern Schaden zufügen, bezeichnen sie als Arwâh (Geister). Wenn er böse und entschlossen ist, ist er ein Schaitân (Teufel). Wenn er sehr schlimm ist, ist er ein Mârid (Rebell). Die Steigerung hiervon nennt man Ifrît (Dämon), Plural Afârît. Und Allâh weiß es besser.“

 

Beweis der Existenz der Dschinn

 

Der Gelehrte Ibn Taimiya ( Allah   erbarme sich seiner ) sagte: „Alle Muslime sind sich darin einig, dass die Dschinn existieren und dass Muhammad (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) zu ihnen gesandt wurde. Es gibt viele prophetische Überlieferungen über die Existenz der Dschinn, so dass es etwas ist, was man unbedingt wissen muss. Weiterhin muss man unbedingt wissen, dass sie leben, denken und mit Willen handeln. Der Islâm weist sie sogar an Dinge zu tun und verbietet ihnen andere Dinge zu tun.“

 

Es gibt im Qurân viele Beweise für die Existenz der Dschinn. Der beste Beweis ist, dass Allâh für eine ganze Sûra den Titel „Die Dschinn“ gab. In ihr berichtet Er viel über sie und ihre Aussagen. Die Hadîthe der Sunna, die ihre Existenz beweisen, sind sehr zahlreich.

 

Der Ursprung der Schöpfung der Dschinn

 

Allâh erschuf die Dschinn, bevor er den Menschen erschuf. Der Beweis dafür ist das Wort Allâhs des Erhabenen: „Und als Wir zu den Engeln sagten: »Werft euch vor Âdam nieder.« Da warfen sie sich nieder, außer Iblîs; er gehörte zu den Dschinn. So frevelte er gegen den Befehl seines Herrn...“ (Sûra 18:50).

 

Er erwähnt, dass Iblîs zu den Dschinn gehört und dass diese vor Adam  Frieden sei auf ihm erschaffen wurden: „Und Wir haben ja den Menschen aus trockenem Ton, aus fauligem schwarzen Schlamm erschaffen. Und die Dschinn haben Wir zuvor aus dem Feuer des Glutwindes erschaffen.“ (Sûra 15:26-27).

 

Sie wurden aus Feuer erschaffen, wie der oben genannte Vers beweist. Es wurde Feuer des Glutwindes genannt, weil es auf Grund seiner starken Hitze alle Körperteile erreicht.

 

Allâh der Erhabene sagt: „Und Er hat die Dschinn aus einer unruhigen Feuerflamme erschaffen.“ (Sûra 55:15). Die unruhige Feuerflamme ist spezieller als das allgemeine Feuer, da es die rauchlose Feuerflamme ist. In der Sammlung authentischer Hadîthe von Muslim ist von Âischa  möge Allah mit ihr zufrieden sein überliefert, dass der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Die Engel wurden aus Licht erschaffen, die Dschinn wurden aus einer rauchlosen Flamme erschaffen und Adam wurde aus dem erschaffen, was euch beschrieben wurde.“

 

Dass die Dschinn aus Feuer erschaffen wurden, bedeutet nicht, dass ihr Aussehen und ihre Form dem Feuer gleichen. Die Menschen wurden schließlich aus Erde erschaffen, sehen aber nicht so aus. Allerdings lässt sich daraus erkennen, dass die Dschinn einige Eigenschaften des Feuers wie die Leichtigkeit und Schnelligkeit haben, während die Menschen Eigenschaften der Erde wie die Schwere und Dichte haben.

 

Das Geschlecht der Dschinn ist wie das der Menschen. Es gibt männliche und weibliche. Allâh der Erhabene sagt: „Und (manche) Männer von den Menschen pflegten Zuflucht zu nehmen bei (einigen) Männern von den Dschinn, doch mehrten sie so (bei) ihnen die Drangsal.“ (Sûra 72:6).

 

Zaid ibn Arqam  möge Allah mit ihm zufrieden sein überlieferte in einem Hadîth, dass der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Wahrhaftig! Diese Palmendickichte sind bewohnt. Wenn also einer von euch zum Abort geht, soll er sagen: »O Allâh, ich suche Zuflucht bei Dir vor den männlichen und den weiblichen Teufeln.«“

 

Manche haben folgende alte Frage gestellt: Wenn die Dschinn aus Feuer erschaffen sind, wie können sie dann damit bestraft werden? Die Antwort darauf gibt Ibn Aqîl in seinem Buch Al-Funûn: „Allâh der Erhabene hat die Dschinn und die Teufel dem Feuer zugewiesen, wie er den Menschen der Erde, dem Lehm und dem Ton zugewiesen hat. Gemeint ist damit in Bezug auf den Menschen, dass sein Grundelement Erde ist. Er ist aber nicht tatsächlich aus Lehm, vielmehr ist es sein Grundelement. Genauso ist das Grundelement der Dschinn das Feuer, wie die Aussage des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) beweist: »Der Teufel erschien mir im Gebet, worauf ich ihn würgte, bis ich die Kälte seines Speichels auf meiner Hand wahrnahm.«

 

Wenn er loderndes Feuer wäre, wie könnten dann sein Speichel oder sein Hals kalt sein? Wie könnte er dann überhaupt Speichel haben? Ein Beweis dafür, dass die Dschinn nicht mehr ihre Feuergestalt haben, ist die Aussage des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken): »Iblîs, der Feind Allâhs, kam mit einem Leuchtkörper aus Feuer, um ihn in mein Gesicht zu bringen.« Wenn sie noch ihre Feuergestalt hätten, warum braucht der Teufel dann eine Feuerflamme? Dann genügte die Hand oder ein anderer Körperteil des Teufels, um den Sohn Adams durch Berührung zu verbrennen, wie das reale Feuer den Menschen durch Berührung verbrennt.“ Somit wissen wir, dass genauso wie der Mensch trotz seiner Erschaffung aus Lehm durch Lehm und Steine verletzbar ist, auch die Dschinn durch Feuer trotz Erschaffung aus Feuer verletzbar sind.

 

Die Welt der Dschinn und Teufel - Teil 2

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