Jemand wollte mit seinen Freunden spaßen. Er fastete und brachte ein Glas Wasser und tat so, als ob er es trinken würde, damit seine Freunde glaubten, dass er sein Fasten beende. Etwas Wasser kam in seinen Mund und diese Person zweifelt nun, ob sie Wasser schluckte, wobei sie eigentlich aber gar nichts geschluckt hat. Dennoch zweifelt diese Person immer noch. Wie lautet nun die Lösung?
Der Lobpreis ist Allâhs! Möge Allâh Seinen Gesandten in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken!
Wer das Glas an seinen Mund führt oder seinen Mund spült und danach zweifelt, ob das Wasser den Hals erreichte, obwohl er dies nicht beabsichtigte, so ist das Fasten gültig und muss nicht nachgeholt werden, da man im Allgemeinen davon ausgeht, dass das Wasser nicht geschluckt wird. Diese generelle Regel wird auch nicht durch Zweifel aufgehoben. Es ist nicht korrekt, dass ein Muslim mit seinen Freunden über das Beenden des Fastens im Ramadân spaßt und andeutet, dies zu beenden, da dies keine Ehrung des Fastens darstellt. Dazu kommt noch, dass die Leute schlecht über diese Person denken. Der Muslim ist dazu angehalten, seine Ehre und Würde zu bewahren, und die Gelehrten erklärten, dass man Situationen aus dem Weg gehen soll, die die Leute schlecht über einen denken lassen oder schlecht über einen sprechen lassen, weil er Anteil an ihrer Sünde hat (wenn er eine schlechte Tat vollbrachte) und sie darauf üble Nachrede führen, wie es Al-Ghazâlî in Ihyâ 'Ulûm Ad-Dîn erwähnte.
Die Tat dieser Person deutet auf mangelnde Schamhaftigkeit hin und, dass er sich nicht um die Gedanken der Menschen kümmert. Die Scham ist ein Teil des Glaubens. Anas ibn Mâlik ging eines Tages zum Freitagsgebet und sah, dass die Menschen bereits gebetet hatten und zurück nach Hause gingen, worauf er sich schämte und in der Moschee einen Platz aufsuchte, an dem ihn niemand sah. Er sagte: „Wer sich nicht vor den Menschen schämt, der schämt sich auch nicht vor Allâh.“ Überliefert von Ibn Abû Schaiba.